Soziale Kompetenz ist eine Menge an kognitiven, emotionalen und motorischen Fertigkeiten, die einem Individuum zur Verfügung stehen und in spezifischen Situationen auch umgesetzt werden können, um soziale Aufgabenstellungen alters- und entwicklungsentsprechend angemessen und effektiv zu bewältigen.
Synonym zum Begriff der sozialen Kompetenz werden oft die Begriffe Selbstsicherheit oder assertives Verhalten verwendet, weiter wird Soziale Kompetenz gleichgesetzt mit dem Konstrukt der emotionalen Intelligenz. Am ehesten werden mangelnde soziale Kompetenzen schüchternen, gehemmten oder ängstlichen Kindern zugeordnet, wobei ebenfalls unruhige, sprunghafte und impulsive Kinder durch einen Mangel angemessener sozialer Fertigkeiten imponieren können. Entsprechend werden sowohl vermeidend – unsichere als auch zudringliches – aggressives Reaktionsmuster als sozial inkompetent definiert. (Hinsch & Pfingsten, 2002)
Zielsetzung
Zielsetzung des Sozialen Kompetenztrainings ist es, dass Kinder und
Jugendliche durch einen angeleiteten Gruppenprozess die Möglichkeiten sozialer Kompetenzen erlernen, verfeinern und stabilisieren können.
Fertigkeiten wie z.B. Selbst- und Fremdwahrnehmung, Beziehungsaufbau, Abgrenzung, Konfliktmanagement, Gefühle wahrzunehmen und adäquat zum Ausdruck zu bringen, sind wichtige Grundsätze um selbstbewusstes Verhalten zu fördern und Verhaltensauffälligkeiten dadurch in Veränderung zu bringen.
Dabei ist es wichtig, über kurze theoretische Inputs Modelle zur Verfügung zu stellen. Im Anschluss über praktische Umsetzung und positive Erfahrungen dies zu manifestieren.
Ein wichtiger Bestandteil des Angebotes ist es, die erlernten Erfahrungen und Handlungsstrategien in den familiären Kontext zu übertragen.
Rahmenbedingungen
Zusammensetzungen der Gruppe
Das Altersspektrum der Gruppe sollte im Bereich von 6 bis 12 Jahren liegen.
Die heterogene Gruppe setzt sich aus maximal 10 Teilnehmern zusammen.
Grundsätzlich hängt die Gruppengröße allerdings von der Altersstruktur und der Grundproblematik der Teilnehmer ab. Gruppen in denen mehr Kinder mit externalisierenden Störungen (hyperkinetische Störung, Störung des Sozialverhaltens, Impulsstörrungen) sind, sollten kleiner sein, da nur so die Kontrolle der einzelnen Gruppenmitglieder gewährleistet werden kann.
Ausschlaggebend ist nicht das biologische Alter, sondern eher das Entwicklungsalter.
Zeitlicher Umfang
Das soziale Kompetenztraining umfasst 10 Einheiten. Davon finden 2 mit den Eltern (Bezugspersonen) statt. Die Einheiten umfassen 120 Minuten und finden in der Regel alle 2 Wochen statt
Bei einer Gruppe mit externalisierenden Störungen ist es notwendig, die Einheiten in abwechselnde Phasen zu gliedern. Hierbei sollten sich Konzentrations-, Bewegungs-, Entspannungs- und Aufmerksamkeitsübungen abwechseln.
Örtlichkeiten
Es besteht die Möglichkeit die Einheiten je nach Bedarf in Schongau oder Weilheim abzuhalten. Anhand des Wohnortes der Teilnehmer wird dies individuell entschieden.
Die Räumlichkeiten ermöglichen sowohl kreatives, handwerkliches, kulinarisches als auch gruppenprozesshaftes Arbeiten.
Personelle Voraussetzungen
Das soziale Kompetenztraining wird von 2 Fachkräften mit langjähriger Erfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe, sowie therapeutischer Zusatzausbildung begleitet.
Finanzierung
Möglichkeiten der Finanzierung:
- Werden die Kinder und Jugendlichen bzw. deren Familie durch eine Maßnahme bei Profil (Erziehungsbeistandschaft, Sozialpädagogische Familienhilfe oder Aufsuchende Familientherapie) begleitet, findet die Verrechnung intern statt.
- Die Maßnahme kann als externes Angebot gebucht werden.
Somit besteht die Möglichkeit für Kinder und Jugendliche, die in keine Maßnahme bei Profil eingebunden sind, an dem sozialen Kompetenztraining teilzunehmen.