In allen Bereichen unserer Arbeit basiert die beraterisch- therapeutische Haltung auf verschiedenen systemischen Theorien und Ansätzen:
Entwicklungs- und Wachstumsorientierung (Virginia Satir)
Unserer Grundhaltung in der Arbeit von Familien ist getragen von der Überzeugung, dass Familien und Menschen stets aus sich heraus bestrebt sind, „gute Lösungen“ im Sinne von Wachstum und Entwicklung für sich selbst zu finden, dass diese Prozesse aber manchmal aus unterschiedlichen Gründen blockiert sein können. Wir sehen unsere Aufgabe deshalb darin, die Menschen darin zu unterstützen, sich dieser „guten Lösungen“ und der Blockaden bewusst zu werden, und sie darin zu ermutigen, die nötigen Schritte zu gehen, um zu ihren Ressourcen und Kräften wieder Zugang zu finden.
Die 5 Freiheiten nach Virginia Satir
Die Freiheit zu sehen und zu hören was im Moment wirklich da ist, anstatt was sein sollte, gewesen ist oder erst sein wird.
Die Freiheit das auszusprechen, was ich wirklich fühle und denke, und nicht das, was von mir erwartet wird.
Die Freiheit zu meinen Gefühlen zu stehen, und nicht etwas anderes vorzutäuschen.
Die Freiheit um das zu bitten, was ich brauche, anstatt immer erst auf Erlaubnis zu warten.
Die Freiheit in eigener Verantwortung Risiken einzugehen, anstatt immer nur auf Nummer sicher zu gehen und nichts Neues zu wagen.
Struktureller Ansatz (Salvador Minuchin)
Eine wichtige Bedeutung haben in den Familien die Grenzen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern und zwischen den Subsystemen in der Familie. Dabei können Grenzen zu rigide sein und zu Ausgrenzung und Einsamkeit führen oder zu durchlässig sein und Missbrauch und Verstrickung fördern. Wir helfen Familien dabei, ein Bewusstsein für diese Grenzen zu entwickeln und so zu korrigieren, dass eine funktionale Balance zwischen Nähe und Distanz entwickelt werden kann.
Mehrgenerationenperspektive (Helm Stierlin)
Wir sehen den Menschen als ein Wesen mit Wurzeln in der Vergangenheit, wobei vor allem die Vergangenheit der eigenen Familie ein wichtige Rolle spielt. Hierbei können Verstrickungen und Bindungen aus früheren Generationen in der Gegenwart hemmende Wirkungen haben, ohne dass der Mensch sich dessen bewusst ist. Deshalb unterstützen wir die Familien darin, sich mit ihren Familiengeschichten vertraut zu machen und die darin wurzelnden Hemmnisse zu lösen, aber auch verborgene Kräfte und Ressourcen zu erkennen und zu nutzen.
Kommunikationstheoretischer Ansatz (Paul Watzlawick)
Der Mensch wurzelt zwar in der Vergangenheit, lebt aber in der Gegenwart. In der Gegenwart gestaltet er auch seine Beziehungen zu seinem Partner und zu seinen Kindern. So können sich Kommunikationsmuster in Familien entwickeln, die Störungen hervorrufen oder aufrecht erhalten. Wir blicken deshalb gemeinsam mit den Familienmitgliedern auf diese Muster und reflektieren, welche Auswirkungen sie haben. Und wir suchen nach neuen Kommunikationsmustern, die mehr Wachstum und Entwicklung ermöglichen.
Lösungsorientierung (Steve deShazer und Insoo Kim Berg):
Die Entwicklung des Menschen ist immer in die Zukunft gerichtet. Deshalb unterstützen wir unsere Klienten darin, Bilder der Zukunft zu entwickeln, die für sie erstrebenswert sind. Dabei achten wir die Autonomie der Klienten, d.h. es geht nicht darum, dass Klienten sich unseren Vorstellungen gemäß entwickeln und verändern, sondern gemäß den eigenen Zielen und Ideen.
Hypnosystemischer Ansatz (Gunther Schmidt)
Wir verstehen nicht nur Familien sondern auch das Individuum als System. Somit begreifen wir Symptome wie Depression, Alkoholismus, Essstörung etc. immer auch als Ergebnis innerpsychischer (Trance-)Prozesse. Deshalb unterstützen wir die Klienten dabei, alte, schwächende innere Muster zu erkennen und durch neue, kraftspendende zu ersetzen.
Bei all diesen Methoden und Ansätzen sind uns Begriffe wie Wertschätzung, Achtung der Autonomie der Klienten und Respekt gegenüber den Lebensleistungen der Klienten wichtige Leitstützen in unserer Arbeit.